Das Sammeln von Bierdeckeln ist schon lange ein Hobby, mit dem sich viele Leute die Zeit vertreiben.
Ursprünglich war der Bierdeckel wirklich als Bierdeckel gedacht, er sollte das Bier im Glas frisch halten. Sie waren damals aus Filz, aus diesem Grund findet man heute in Bayern immer noch die Bezeichnung "Bierfilzl".
Nachdem im Jahre 1892 die Firma Robert Sputh aus Dresden das erste Patent zur Herstellung von Holzfilzplatten, "die zu runden oder kantigen Deckeln ausgestampft oder ausgeschnitten werden, welche letztere sich wegen ihrer Saugfähigkeit zu Bierseideluntersetzern eignen" erhielt, war der Siegeszug der Bierdeckel als Werbematerial und "Bieraufsauger" kaum aufzuhalten.
Das Sammeln der Bierdeckel kann man sehr individuell gestalten. Die einen sammeln nur Bierdeckel mit einem regionalen Bezug, andere sammeln Bierdeckel aus der ganzen Welt.
Die größte Bierdeckelsammlung der Welt besitzt nach dem Guinness-Buch der Rekorde der Wiener Leo Piskers, der über 150.000 Stücke sein Eigen nennt.
Ich dagegen habe mich auf Bierdeckel der deutschen Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein konzentriert. Vervollständigt wird diese Sammlung durch Hausbrauereibierdeckel aus der ganzen Bundesrepublik Deutschland sowie IBV-Tauschtagsbierdeckel, zu denen ich später noch komme.
Seit 1980 bin ich Mitglied im Internationalen Brauereikultur-Sammler-Verband e.V. (IBV e.V.) mit Sitz in Stuttgart, in dem ca. 1.200 Mitglieder aus der ganzen Welt vereint sind. Der IBV veranstaltet in ganz Europa - schwerpunktmäßig aber in der Bundesrepublik Deutschland - Tauschtreffen, wo sich Sammlerinnen und Sammler treffen, um ihrem Hobby zu frönen. Zu diesem Anlass gibt es auch immer einen Sonderstempel in den Mitgliederausweis sowie einen Tauschtagsbierdeckel, aufgrund der geringen Auflage sind diese natürlich begeht und stellen ein besonderes Sammelgebiet dar. Der IBV zeichnet jedes Jahr in Zusammenarbeit mit einer Brauerei eine Sammlerin oder einen Sammler mit dem Goldenen Bierdeckel aus, die Voraussetzung ist, dass sich die/der Glückliche besonders verdient um den Verein gemacht hat. Ich erhielt diese Auszeichnung 1994 in Lübbecke, die Schirmherrin der Veranstaltung war damals die Privatbrauerei Ernst Barre GmbH & Co. KG.
Wer Näheres über den Verein wissen möchte, kann seine Homepage besuchen, die ich nachfolgend gelinkt habe: